Als Fachverband sehen wir unsere Aufgabe darin, Berufsverbände in fachlichen Fragen zu beraten und unsere Interessen einzubringen und zu vertreten. Berufsverbände sind die entscheidenden Partner für die Politik und die Kostenträger.
Das Terminservice- und Versorgungsgesetz, das der Deutsche Bundestag im März 2019 verabschiedet hat sieht vor, dass die Leistungen der Heilmittelerbringer besser und deutschlandweit einheitlich vergütet werden. Grundsätzlich begrüßen wir diese Veränderung der Honorarentwicklung für Therapeuten. Jedoch kann es darüber hinaus zu einer einschneidenden Veränderung unter anderem auch für Bobath-Therapeuten kommen. Mit Inkrafttreten des TSVG werden die Verhandlungen für die Neuordnung des Bundesrahmenvertrages sowie des Heilmittelkataloges beginnen, die im Juli 2020 abgeschlossen sein sollen. Uns wurde aus informierter Quelle zugetragen, dass es im Rahmen dieser Neuordnung zu einer Abschaffung aller Zertifikatspositionen kommen soll. Als der Fachverband für Bobath-Therapeuten sehen wir diese Entwicklung mit großer Sorge. Kurse und die damit abzurechnenden Zertifikate werden von Instruktor*innen und Lehrtherapeut*innen des VEBIDs und der G.K.B. vergeben. Sollten wir uns zusammen mit diesen beiden Verbänden gegen die Bestrebung, die Zertifikatspositionen aus dem Leistungskatalog der Heilmittelerbringer zu streichen, wehren? Wäre dies nicht ein Grund, die Kräfte zu bündeln und sich unter einem gemeinsamen Fachverband zusammenzufinden? Im Grunde gilt es auch für Alternativen zu sorgen, um Bobath-Kompetenz und Bobath-Wissen zu erhalten! Das Bobath-Konzept ist im Sinne seiner Erfinder Bertha und Karel Bobath ein sich weiterentwickelndes Konzept. Als Fachverband verfolgen wir das Ziel, dass die Bobath-Therapie in Neurorehabilitation und Entwicklungsneurologie auch bei ungünstigeren Rahmenbedingungen der gesundheitspolitischen Landschaft erhalten bleibt!
Ein Mittel zur Weitergabe und Weiterentwicklung von Bobath-Kompetenz sind die Bobath-Arbeitskreise. Es gibt sie in ganz Deutschland. Sie dienen der Qualitätssicherung und werden von uns als Fachverband organisatorisch und finanziell unterstützt.
Wir als Fachverband begrüßen und fördern ausdrücklich, dass es hoffnungsvolle Anfänge der Integration des Bobath-Konzepts in die akademische Therapeutenausbildung gibt. Viele Lehrende und Forschende an den Hochschulen für Gesundheitsfachberufe vermitteln Kenntnisse in der Therapie nach dem Bobath-Konzept und legen mit ihrer Forschungsarbeit das wissenschaftliche Fundament.
So ist der Wissenschaftsbeirat ein wichtiges Gremium innerhalb der Vereinigung der Bobath-Therapeuten. Berufspolitische Bedeutung kommt in diesem Sinn auch der Ausschreibung des Wissenschaftspreises der Bobath-Vereinigung zu. Alle zwei Jahre fördern wir, die Vereinigung der Bobath-Therapeuten, eine Wissenschaftlerin, die zu Inhalten mit Bezug zum Bobath-Konzept arbeitet. Der Wissenschaftspreis ist mit 1000.-€ dotiert und wird auf der alljährlichen Fachtagung der Vereinigung verliehen. Im Jahr 2018 gab es sogar zwei Wissenschaftspreise.