Vergabe Wissenschaftspreis 2016

2. Wissenschaftspreis der Vereinigung der Bobath-Therapeuten Deutschlands e.V. wurde an

an Frau Katharina Roggemann, Düsseldorf, verliehen.

Zum zweiten Mal in der Geschichte der Vereinigung wurde ein Wissenschaftspreis vergeben. Petra Rateitschak hatte den Preis von 1000.-€ gestiftet. Bis vor zwei Jahren arbeitete Petra Rateitschak im Vorstand der Bobath-Vereinigung mit. In ihrer kurzen Ansprache erklärte sie den Tagungsteilnehmern, dass sie die großzügige Schenkung als Abschluss ihrer Vorstandstätigkeit verstanden wissen möchte.

In Fachzeitschriften und an Fachhochschulen wurden Mitglieder der Gesundheitsfachberufe aufgerufen, wissenschaftliche Arbeiten einzureichen, die sich mit dem Wesen und der Wirkung von komplexen therapeutischen Interventionen in Entwicklungsneurologie und Neurorehabilitation befassen.

In dieser wissenschaftlichen Arbeit stecke sehr viel Sprengstoff betonte Hille Viebrock, die Koordinatorin des Wissenschafsbeirates der Vereinigung.

Die Laudatio auf Katharina Roggemann und ihre Masterarbeit an der Fachhochschule Hildesheim hielt Karoline Munsch. Die Arbeit mit dem Titel „Die Bedeutung der Gehfunktion für Kinder mit CP“ habe es in sich, lobte auch sie. Katharina Roggemann habe eine innovative Methode für qualitative Forschung über das Selbstkonzept eines Kindes mit CP angewandt. Für die Datenerhebung gab sie den Probanden eine Instantfotokamera mit dem Auftrag, sechs Fotos von Situationen, die für sie wichtig sind, zu machen. Über die Inhalte der so entstandenen Fotos wurden die Kinder systematisch von der Forscherin befragt.

Katharina Roggemann stellte anschließend ihre Arbeit vor. Sie habe zum Ziel gehabt, die individuellen Aspekte der Bedeutsamkeit des Gehens aufzuzeigen. Katharina Roggemann lernte die befragten Kinder mit CP bei ihrer physiotherapeutischen Arbeit in der St.Mauritius Klinik in Meerbusch kennen. Unter den jeweiligen Blickwinkeln von Selbständigkeit, Selbstbild und Fremdbild und von Gefühlen, die beim Gehen ausgelöst werden, kam sie zu dem Schluss, dass die Bedeutung des Gehens von Kindern mit CP abhängig ist von Bedingungsfaktoren.

Die Ergebnisse ihrer Masterarbeit können dazu beitragen, neuropädiatrische Rehabilitation alltagsnah und nachhaltig zu gestalten. Katharina Roggemann fühlt sich durch den Wissenschaftspreis der Vereinigung der Bobath-Therapeuten motiviert, weitere Forschungsarbeiten auf den Weg zu bringen.

Mai 2016
Karin Determann

Katharina Roggemann (re im Bild) mit Hille Viebrock

Unser herzlicher Dank geht an Petra Rateitschak, die Stifterin des Wissenschaftspreises!