Das Bobath-Konzept

... ist ein bewährtes, weltweit verbreitetes bewegungstherapeutisches Behandlungskonzept für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen aufgrund neurologischer Funktionsstörungen.

... ist anwendbar bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit angeborener oder erworbener zerebraler Bewegungsstörung, bei Entwicklungsverzögerungen unklarer Genese sowie neurogenen und muskulären Dysfunktionen.

... ist von den Krankenkassen anerkannt und wird nach ärztlicher Verordnung durchgeführt.

... basiert auf neurophysiologischen und entwicklungsneurologischen Grundlagen und orientiert sich an den Ressourcen des Patienten.

... wird von Therapeutinnen und Therapeuten der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie sowie von Ärzten und Ärztinnen und Pflegepersonal, optimalerweise in berufsübergreifender Zusammenarbeit angewandt.

Alltagsorientierung

bedeutet, gezielte therapeutische Unterstützung in und für Alltagshandlungen, z.B. bei auftretenden Problemen in der Kommunikation, bei der Nahrungsaufnahme, beim Aus- und Ankleiden, in der Beschäftigung sowie bezüglich Mobilität und Körperpflege. Die Eigenaktivität

des Patienten steht im Mittelpunkt des therapeutischen Prozesses.

Die Individualität

eins jeden Patienten drückt sich auch in dessen Lernverhalten aus. Es werden daher individuelle Lern- und Trainingsstrategien mit dem Patienten entwickelt.

Die Zusammenarbeit

der Behandler und Behandlerinnen verschiedener therapeutischer Fachdisziplinen mit dem Patienten, dessen Angehörigen, seinen Lehrern/Erziehern, dem Pflegepersonal sowie die Zusammenarbeit der medizinischen Therapeuten untereinander, bestimmt den therapeutischen Prozess.

Die persönlichen Anliegen

und Bedürfnisse des Patienten und seiner Bezugspersonen werden berücksichtigt.

Der wertschätzende Dialog

mit dem Patienten und den Bezugspersonen ist Grundlage jeglicher therapeutischer Bemühungen.

Die Basis für die Therapie ist die Analyse des Bewegungsverhaltens des Patienten unter Berücksichtigung seiner sozioemotional-kommunikativen und körperlichen Fähigkeiten. Bei dieser Bestandsaufnahme der therapeutischen Ausgangssituation konzentriert sich der Behandler/die Behandlerin zuallererst auf die vorhandenen Fähigkeiten des Patienten (Ressourcen) in den verschiedenen Lebensbereichen. Darüber hinaus werden Schwierigkeiten bzw. Auffälligkeiten in den Alltagshandlungen erfasst. Der Patiet und seine Bezugspersonen sind aktiv an diesem Prozess der Befundung beteiligt; ebenso bei der darauf aufbauenden Bahandlungsplanung.

der Bobath-Therapie sind:

  • größtmögliche Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit des Patienten im Alltag
  • Vermeidung von Sekundärveränderungen, wie z.B. Gelenkversteifungen

Daran orientiet werden - je nach Ausgangssitutation und persönlichen Anliegen des Patienten - individuelle, realistische Ziele formuliert und Vereinbarungen getroffen.

In der Therapie werden für jeden Patienten spezifisch angepasste Bedinungen zum Ausprobieren und Entwickeln eigener Strategien angeboten.

Dadurch werden senomotorische Lernprozesse angeregt und unterstützt sowie Handlungen ermöglicht bzw. erleichert. Die Dosierung therapeutischer Maßnahmen ist seitens des Patienten abhängig von dessen aktueller Motivation, Aufmerksamkeit, seiner Aufnahmefähigkeit, dem Interesse sowie von der jeweiligen emotionalen Gestimmheit (Lust, Abwehr, Frustration).

Die therapeutischen Maßnahmen dienen auch dazu, Vitalfunktionen zu erhalten und mögliche Folgen im emotionalen und sozialen Bereich günstig zu beeinflussen oder in Grenzen zu halten.